Mit Toten-Zahlen hausiert man nicht
Unser Boss des Sanitätsbetriebes Südtirol, Generaldirektor Florian Zerzer hat kürzlich dem „Alto Adige“ ein Interview gegeben und uns mitgeteilt, dass es in Südtirol 1.609 Covid-Tote gegeben hat. Damit wir uns nicht missverstehen: jede/r einzelne ist eine/r zuviel.
Mit Zahlen kann man gut in die Irre führen. 1.000 macht einfach einen gewaltigeren Eindruck als etwa 50. In Deutschland sterben pro Jahr ungefähr eine Million Menschen. Kennt man diese Zahl nicht, wäre man natürlich stark von einer Meldung beeindruckt, dass gestern in Deutschland aufgrund einer eisigen Kälte 2.700 Menschen gestorben seien. Eigentlich aber vollkommen normal, weil in Deutschland im Schnitt jeden Tag über 2.700 Menschen sterben.
Die von Dr. Zerzer genannte Zahl hat absolut keine Bedeutung, wenn man nicht die Bezüge und Relationen kennt. Diese Zahl entspricht bei den in etwa 500.000 Einwohner/innen Südtirols für die Jahre 2020-2022 einer IFR (Infektionssterblichkeitsrate) von 0,11%. Und dabei sind das noch reine Rohdaten ohne Unterscheidung bezüglich Alter, Vorerkrankungen und vor allem auch ohne Differenzierung, ob jemand an oder mit Covid verstorben ist, stellt Josef Unterholzner fest.
Laut den Prognosen des Virengroßmeisters Christian Drosten wäre eine IFR von 1% zu erwarten gewesen. Hochgerechnet auf Südtirol hätte laut ihm also 15.000 Menschen an Covid sterben müssen.
Vergessen wir dabei bitte nicht, dass es aufgrund dieser Prognosen zu den Lockdowns und zur Impfpflicht gekommen ist.
Was wir daraus für die Zukunft lernen müssen, ist, dass man in Krisensituationen auf mehrere Experten hören sollte als auf jene, die einer Meinung sind, so sieht es jedenfalls der Landtagsabgeordnete Josef Unterholzner.
Interviewgespräch Dr. Florian Zerzer mit der Tageszeitung Alto Adige