SANITÄTSPERSONAL UND DIE CORONA BESTIMMUNGEN
Vermehrt hört man aus den Reihen des Sanitätspersonals, dass die Corona Bestimmungen nicht für alle gleich sind. Das schafft schlechte Stimmung unter Arbeitskollegen/innen.
Dies vorausgeschickt,
stelle ich an die Landesregierung folgende Fragen:
1. Wird das Sanitätspersonal regelmäßig getestet ohne Unterschied ob geimpft oder nicht geimpft?
2. Ist das Sanitätspersonal, geimpft und nicht geimpft, verpflichtet sich nach einem Kontakt mit einem positiven Patienten zu testen?
3. Wieviel Geld hat der Sanitätsbetrieb durch das suspendierte Sanitätspersonal eingespart?
4. Wie lange waren und sind die suspendierten Stellen unbesetzt?
5. Wurden die Arbeitsstellen des Sanitätspersonals, welches gekündigt hatte, nachbesetzt? Wenn Nein was sind die Gründe?
6. Welche Maßnahmen setzt man, um dem Fachkräftemangel langfristig entgegenzuwirken?
Bozen, 27.09.2022
Der Landtagsabgeordnete
Josef Unterholzner
Antwort von LH Kompatscher
Sehr geehrter Landtagsabgeordnete,
ich nehme hiermit Bezug auf die genannte Anfrage, welche anlässlich der ”Aktuellen Fragestunde” bei der letzten Landtagssession vorgelegt wurde und schriftlich zu beantworten ist.
1. Wird das Sanitätspersonal regelmäßig getestet ohne Unterschied ob geimpft oder nicht geimpft?
Für das Gesundheitspersonal des Sanitätsbetriebes sind regelmäßige Screening-Tests auf eine SARS-CoV2 Infektion vorgesehen, entsprechend der Anweisungen für die einzelnen Mitarbeiter*innen. Die regelmäßige Teilnahme am Screeningtest wird dringend empfohlen, ist aber im Gegensatz zur obligatorischen Verwendung von PSA freiwillig und daher von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich.
2. Ist das Sanitätspersonal, geimpft und nicht geimpft, verpflichtet sich nach einem Kontakt mit einem positiven Patienten zu testen?
Unbeschadet der oben genannten Screening-Tests ist die Untersuchung von Personen, die als enger Kontakt zu einem positiven Fall eingestuft werden, auf SARS-CoV-2 nur während des geplanten 10-tägigen Selbstüberwachungszeitraums im Falle des Auftretens von Symptomen, die auf eine Infektion hindeuten, vorgesehen.
3. Wieviel Geld hat der Sanitätsbetrieb durch das suspendierte Sanitätspersonal eingespart?
Von Januar bis September 2022 belaufen sich die reduzierten Kosten für das abwesende Personal aufgrund von Suspendierungen auf 5.311.279 Euro.
4. Wie lange waren und sind die suspendierten Stellen unbesetzt?
Diese Frage kann nicht beantwortet werden, da der Zeitpunkt für jede/n suspendierte/n Mitarbeiter*in unterschiedlich ist.
5. Wurden die Arbeitsstellen des Sanitätspersonals, welches gekündigt hatte, nachbesetzt? Wenn Nein was sind die Gründe?
Insgesamt konnten im Jahr 2022 nicht alle Stellen des Gesundheitspersonals, welches aus dem Dienst ausgeschieden ist, besetzt werden, da es nicht genügend Bewerbungen gab.
6. Welche Maßnahmen setzt man, um dem Fachkräftemangel langfristig entgegenzuwirken?
In den nächsten Jahren werden die Strategien zur Personalgewinnung darauf ausgerichtet sein, die Suche zu potenzieren und zwar auch mit Hilfe von Agenturen vor Ort und das Recruiting, die auf die Suche von Gesundheitspersonal spezialisiert sind, welches alle für die Arbeit in Italien erforderlichen Voraussetzungen besitzt. Geplant sind auch Initiativen für Oberschulen und Universitäten in Form von Fortbildungsveranstaltungen, um die Attraktivität und das Employer Branding des Unternehmens zu verbessern. Der Betrieb ist auch bestrebt, das Dienstleistungsangebot für seine Mitarbeiter*innen zu verbessern, um nicht nur für potenzielle externe, sondern auch für interne Mitarbeiter*innen attraktiver
zu werden. Es werden Strategien vorangetrieben, um die Organisation zu verbessern und neue Verfahren für die Anwerbung und Anstellung von Mitarbeitern*innen zu entwickeln.
Zudem wird durch die Schaffung des neuen Dienstes für Forschung, Innovation und Lehre und die verstärkte Zusammenarbeit mit Universitäten und Universitätskliniken die Forschung, Innovation und Lehre im Südtiroler Sanitätsbetrieb enorm verstärkt und damit die Attraktivität des Südtiroler Sanitätsbetriebes als Arbeitgeber und Arbeitsplatz für Fachpersonal gesteigert.
Mit freundlichen Grüßen
Der Landeshauptmann
Arno Kompatscher